In der Eingewöhnungsphase sollte das  Kind zunächst nur wenige Stunden zu mir kommen und von einer ihm vertrauten Person begleitet werden. In der Regel sind das Mutter oder Vater, aber auch Großeltern können einspringen, falls die Eltern nicht lange genug frei haben und eine gute Bindung zu den Großeltern besteht.

So hat das  Kind die nötige Sicherheit, um die ungewohnte Umgebung und mich sowie die anderen Kinder kennenzulernen. Die Eltern sollten sich eher passiv verhalten, ihr Kind nicht unterhalten ("bespielen"), aber auch nicht drängen, sich von ihnen zu entfernen. Es wird selbst beginnen, die neue Umgebung zu erkunden, sobald es dazu bereit ist.

Ich werde versuchen, vorsichtig und ohne das Kind zu bedrängen, über Spielangebote Kontakt zum Kind aufzunehmen. Hilfreich sind dabei Informationen der Eltern über besondere Interessen oder Eigenheiten des Kindes, die u.a. im Vorgespräch (Anmeldegespräch) weitergegeben werden können. Aber auch während der Eingewöhnung sind die Gespräche mit den Eltern sehr wichtig, da sie ihr Kind einerseits natürlich am besten kennen und es andererseits auch zu Ängsten und Unsicherheiten bei den Eltern kommen kann, wenn sie ihr Kind in fremde Hände geben, die in persönlichen Gesprächen am besten überwunden werden.

Wenn das Kind mit mir in Kontakt tritt, kann nach ein paar Tagen ein Trennungsversuch gewagt werden, bei dem die Eltern zunächst für kurze Zeit das  Zimmer verlassen. Wichtig ist, daß sie dies nicht heimlich tun, sondern sich offiziell bei ihrem Kind verabschieden, auch wenn es zu Protesten des Kindes kommen kann. Falls das Kind weint und sich nicht in absehbarer Zeit von mit trösten und beruhigen läßt, hole ich die Eltern nach wenigen Minuten zurück.

Wenn der Trennungsversuch klappt, kann man die Trennungszeit langsam länger ausdehnen.

Zum Ende der Eingewöhnungsphase können die Eltern ihr Kind ganz normal bei mir "abgeben", sollten jedoch noch jederzeit erreichbar sein.

Abgeschlossen ist die Eingewöhnung, wenn das Kind mich ebenfalls als "sichere Basis" akzeptiert hat und sich bei Kummer von mir trösten läßt.

Ein Kuscheltier o.a. "Übergangsobjekt" erleichtert den Kindern die Eingewöhnung und gibt ihnen -besonders in der ersten Zeit- Halt, da es mit dem zu Hause verbunden wird.